In der gestrigen Ausgabe von „Im Zentrum“ wurde mir wieder einmal klar, warum ich nicht nur diese „Diskussionssendung“ meide, sondern auch warum die österreichische Innenpolitik für mich bisweilen nur schwer zu ertragen ist.

Zwar kann man sich ja vielleicht noch ob des Bashings Rechts-gegen-Rechts oder Strache-Westenthaler ein müdes Schmunzeln abringen. Bloß gefriert es sofort, wenn man sich einerseits anhört, was sie sich da gegenseitig an politischen Positionen um die Ohrwascheln schmeißen, andererseits wenn man sich das Grazer Wahlergebnis vergegenwärtigt.

Allerdings hinterließen weder Josef Cap (SPÖ) noch Fritz Grillitsch (ÖVP) einen wirklich besseren Eindruck: Ein Hick-Hack auf dem Niveau von Ständestaatsvorwürfen und der Forderung nach „Anerkennung jener, die dieses Land aufbauen“ interessieren mich an einem Sonntagabend.

Aber was will man auch erwarten, wenn man eine Debatte über das Niveau von Wahlkämpfen führen will und PolitikerInnen dazu einlädt? Nur ein österreichisches Problem? Keineswegs, das Fernsehen ist schlichtweg ein zu wichtiges Medium, als dass sich PolitikerInnen eine Gelegenheit entgehen lassen würden, sich selbst zu inszenieren.

Das Niveau der gestrigen Diskussion aber offenbarte einmal mehr den provinziellen Charakter der österreichischen Politik – aber leider auch des ORF. Dabei hat, so weit ich mich erinnere, das öffentlich-rechtliche Fernsehen auch einen Bildungsauftrag. Ein bisschen davon – oder DiskutantInnen, die diesen eher erfüllen können als PolitikerInnen – würde auch „Im Zentrum“ nicht schaden.

PS: Wie gut, dass es die Anne gibt! An die werde ich mich auch in Zukunft wieder halten ;-) .