Überraschend nehme ich zur Kenntnis, dass das gestrige Wahlergebnis aus Graz als beruhigend aufgenommen wurde: Der Populismus der FPÖ sei unbelohnt geblieben, heißt es unter anderem. Unbelohnt? Meiner Ansicht konnten sie ein richtig schönes Fest feiern: Im Vergleich zur letzten Wahl im Jahr 2003 legte die FPÖ immerhin von 7,98 auf rund 11 Prozent zu. Klar, an ihr Wahlergebnis von 1998 kommt sie bei Weitem nicht heran (damals hatte sie fast 27 Prozent), aber immerhin, es wurden drei Prozent mehr.

Klar, die FPÖ lag in Umfragen immer höher und sackte nach den Aussagen von Susanne Winter wieder ab. Nichts desto weniger bleibt, was die APA in einer Analyse schreibt: Die Wahl brachte den Blauen „den ersten wirklich deutlichen Zuwachs seit ihrem Abschied aus der Bundesregierung im Jahr 2005.“ Und: Möglicherweise lasse das Ergebnis auf „eine tatsächliche Kehrtwende für die FPÖ schließen.“

Addiert man nun noch die Stimmen des BZÖ, das es ja 2003 noch nicht gegeben hat, so kommt das Dritte Lager immerhin auf mehr als 15 Prozent der Stimmen. Was daran bitte ist eine Abfuhr an Populismus?