Schon als wir am Ende der Rolltreppe ankamen, war den anderen Fahrgästen und mir klar, dass da was nicht stimmt: Uns strömte ein kleiner Fluß Wasser entgegen. Die Befürchtung wurde zur Gewissheit: Die Métro-Station war überflutet, der eine Ausgang überhaupt gesperrt, der andere nur durchs Wasser watend erreichbar. Das war heute und dies weckte eine Erinnerung in mir, als ich zu Studienzeiten in Paris war – denke noch heut gerne daran:

Unterwegs in der Métro, diese bleibt in einer Station erstaunlich lange stehen, die anderen Fahrgäste und ich werden langsam unruhig, immerhin ist es später Nachmittag und der Großteil der Leute war auf dem Heimweg. Dann eine Durchsage: „Die Station Gallieni ist überflutet. Wir wissen noch nicht, wohin wir fahren.“ Gelächter im Waggon. Jemand ruft „Eiffelturm bitte!“, jemand anderer „Sacre Coeur“. „Gibt es nicht ein Lied von einer Métro, die irgendwohin fährt?“, fragt eine Dame neben mir und gemeinsam mit anderen Fahrgästen berät sie, wie dieses geht (ich ärgere mich bis heute, dass ich da nicht genauer zugehört habe…).

Wenige Minuten später eine weitere Durchsage: „Vielleicht geht´s bis Gambetta, vielleicht aber nur bis Père Lachaise. „Mir recht“, meint jemand. „Sie haben gut reden! Wir müssen dann im Regen nach Hause gehen“, erwidert jemand anderer. Alles ohne Grant, sondern sogar mit Humor oder Gelassenheit. Deshalb mag ich Paris ;-) .

Ach ja, und wie es heute ausging? Nachdem sich immer mehr Leute den Weg durchs Wasser bahnen wollten, erbarmte sich der RATP-Mitarbeiter: Über den Bahnsteig gelangen sie zum anderen Ausgang, der ist offen. Na ja, geistesgegenwärtig ist man hier auch nicht immer…