„Die Qualitätssicherung ist nicht die Aufgabe des Ministeriums, das war schon immer die Aufgabe der Ärzte“, meinte heute ein streikender Arzt zu derStandard.at. Ja, hoffentlich sorgen die ÄrztInnen selbst auch für Qualität! Aber es ist schon einzigartig, dass wie im Fall der ÄrztInnen die Standesvertretung einer Berufsgruppe selbst kontrolliert, ob diese Qualität auch eingehalten wird.

Eine Qualitätssicherung, die ihren Namen auch tatsächlich verdient, muss von Außen durchgeführt werden, sonst ist die Gefahr viel zu groß, dass nach dem Motto „Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus“ agiert wird. Ich halte es nur für recht und billig, dass auch bei ÄrztInnen gilt: Wenn sie gute Leistungen bringen, ist alles ok, wenn aber nicht, dann muss es Konsequenzen geben. So ist das schließlich in jedem anderen Beruf auch.

Es ist dies aber nur einer von vielen Punkten und Argumentationen der ÄrztInnen, die mich ärgern. Einen weiteren Grund hat Ärztekammerpräsident Walter Dorner gleich zu Beginn geliefert, als er davon sprach, es gehe um die „Existenz“ der Berufsgruppe.

Einen nachgelegt hatten die Protestierenden mit ihrem Spruch „Seid´s krank“, aber es sollte nicht der letzte bleiben. Der Spruch, den die streikenden ÄrztInnen am heutigen Streiktag auf ihren Anrufbeantwortern hatten, ist ein weiterer: „Österreichs Ärzte müssen aus Protest heute schließen, damit sie auch in Zukunft noch für Sie offen halten können.“ Hat Dorner nicht erst kürzlich eine Anzeige geschalten, in der er an die Regierung appellierte, den Ton zu mäßigen?