Irgendwie war es ja passend, dass Simone und ich von der Zille-Ausstellung zum SPD-Wahlabend weiterzogen. Aber irgendwie hätten wir uns das anders vorgestellt, beschwingter irgendwie. Zwar war bei der ersten Prognose der Jubel groß, dass der hessischen SPD unter Andrea Ypsilanti ein Überraschungscoup gelungen war.Aber Feststimmung wollte im Willy-Brandt-Haus irgendwie nicht so recht aufkommen. Großer Wermutstropfen war Niedersachsen, ok. Aber dass das frühere Schröder-Land verloren war, war schon seit Langem klar.Weniger sicher aber schien das Ergebnis aus Hessen, und zumindest einen wichtigen Grund zum Feiern hat daher definitiv gegeben: Kochs Populismus hat sich nicht ausgezahlt. Aber irgendwie schienen die GenossInnen noch skeptisch zu sein ob der Hessische CDUler es nicht doch noch schaffen würde. Oder konnten sie es einfach nicht fassen, dass sie tatsächlich eine Wahl gewonnen hatten?
Anscheinend, denn selbst Parteichef Kurt Beck schien darüber so erstaunt, dass er bemerkte, dass das Ergebnis aus Hessen zeige: „Die SPD kann Landtagswahlen gewinnen.“ Ach ja, und man werde „diesen Swing nach Hamburg mitnehmen“.Der Swing reichte für die Party leider nicht mehr. Und als nach diesen irritierenden Worten auch noch die Wahlberichterstattung grob von der Lindenstraße unterbrochen wurde, machten wir uns auf den Weg „nach Hause“, zum „Tatort“, eigentlich ohnehin meine Lieblings-Sonntagabendunterhaltung.
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