Von der place de Clichy aus fuhr ich mit dem Bus in Richtung Les Halles, durch Gässchen, die ich sehr gerne mag, nämlich über die rue des Martyrs, vorbei an Notre Dame de Lorette, der Börse und dem Sitz von AFP zur Warenbörse. Ja, und im Gastgarten eines Cafés sah ich einen meiner absoluten Lieblingsschauspieler: Vincent Cassel.
Dumme Situation, denn erst kurz zuvor war sein Vater gestorben und da gehört es sich schließlich nicht, nach einem Autogramm zu fragen, dachte ich mir. Ich wollte schon vorbei gehen und die Episode einfach in meinem Gedächtnis einordnen, überlegte es mir dann aber doch anders und setzte mich an den Nebentisch. Wer weiß, vielleicht ergibt sich´s ja dann doch… Tja, aber lange konnte ich mir eh keine Gedanken mehr drüber machen, da machte er sich schon auf den Weg. Mist, versäumt! Fast ein Autogramm von Vincent Cassel, nein, das ist echt peinlich ;-) .
Auf dem Weg in Richtung Les Halles, wo ich noch einmal shoppen gehen wollte, kam ich bei St. Eustache vorbei, neben dem Sacre Coeur meine Lieblingskirche in Paris, und hörte schöne Musik heraustönen. Klar doch, dass ich gleich nachschauen ging, was da schon wieder los ist :-) . Das hat sich auch ausgezahlt, denn drinnen spielte ein Jugendorchester klassische Musik, und toll noch dazu.
Was soll ich sagen? Genau wegen dieser kleinen Episoden habe ich Paris so lieben gelernt. Möglich, dass es diese auch massenweise in Wien gibt, ich aber meine Augen und Ohren nicht so offen habe wie in Paris oder woanders. Wahrscheinlich sogar. Nichts desto trotz gibt es etwas, das diese Stadt in mir auslöst. Es ist wie ein Zauber.
Erst kürzlich fragte mich meine Arbeitskollegin Solmi, ob es mir auch so gehe, dass ich mich auf einmal unheimlich wohl fühle, wenn ich in Frankreich bin. So, als wäre alles richtig, so als würde ich dorthin gehören. Ich fand es sehr nett, dass auch sie es nicht schaffte, dieses Gefühl in Worte zu fassen, denn ja: Auch mir geht es so…
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