Die ganze Aufregung um den geplanten Auftritt von Grissemann und Stermann gipfelte nun also in einen Anschlagsversuch auf ihren Manager. Man könnte erwarten, dass verantwortliche Politiker spätestens da innehalten und zur Raison rufen. Aber nein, Haider-Nachfolger Gerhard Dörfler erging sich in verharmlosenden Worten: Krassnitzer habe „vielleicht die Winterrreifen schlecht gewechselt“.

Wie Florian Klenk im aktuellen Falter richtig anmerkte: „Hätte er den Anschlag auf sein Auto nicht auf der Autobahn bemerkt (seine Reifen klapperten bereits), wären er und vielleicht andere womöglich ums Leben gekommen.“

Es ist schon unerträglich genug, wie hier ganz Kärnten vom BZÖ in Geiselhaft genommen wird, indem es die Parodie auf einen eigenen, mehr als peinlich agierenden Vertreter namens Stefan Petzner und die mehr als irrationale Hysterie um den Tod Jörg Haiders als „Herabwürdigung Kärntens“ bezeichnet.

Viel unerträglicher aber ist die schreiende Ruhe angesichts dieser dramatischen Zuspitzung der Ereignisse. Denn was muss eigentlich passieren, damit sich in Österreich jemand traut, der Trauer- und Empörungs-Hegemonie des BZÖ etwas entgegen zu setzen? Wie Karl Fluch im STANDARD ganz richtig meinte: „Dass sich (…) ausgerechnet das Kabarett als Enklave der Vernunft erwies, könnte einen durchaus mit etwas Weltekel oder wenigstens Nihilismus erfüllen.“