Es weckt Hoffnungen, wenn Menschen die Regierenden in einem Land wie dem Iran in der Öffentlichkeit so unter Druck setzen, wie sie dies in den vergangenen Tagen getan haben. Zugleich aber lässt die Reaktion eben jener Regierenden mit den DemonstrantInnen zittern, artikulieren sie ihren Protest doch unter Einsatz ihres eigenen Lebens.

Nur wie ist zu beurteilen, was bei dieser Präsidentschaftswahl passiert ist? Schon kommen Zweifel auf, ob denn der Oppositionskandidat denn nun wirklich ein Reformer ist. Berechtigt allein schon dadurch, dass nicht jeder kandidieren kann, der dies möchte, jede Kandidatur muss durch den Wächterrat genehmigt werden. Wer dies schafft, bei dem sind wohl Zweifel angebracht, wie „reformerisch“ er tatsächlich ist.

Interessante Einblicke geben diese Beiträge:

Katharina Amirpur in der Frankfurter Rundschau: „Die schweigende Mehrheit“

Bahman Nirumand in der taz: „Die Mogel-Mullahs“, „Reformbewegung hinter Gittern„, „Jede Legitimation verloren“ 

Autorin Nasrin Alawi im Interview mit meinem ehemaligen Kollegen Berthold Eder von derStandardat: „Was die Leute aus jedem Fenster sehen können Medien nicht verschweigen“

Bericht in der ZEIT: „Auf Familie Hosseini kommt es an“

Bleibt zu hoffen, dass das Regime nicht tut, was es angedroht hat, nämlich die Proteste niederschlagen, wie dies mit dem Prager Frühling passiert. Im Moment lässt das Verhalten des Regimes leider nichts Gutes ahnen.