Kaum eine Woche vergeht ohne neue Schreckensmeldungen über die Dramen, die sich vor der Festung Europa abspielen. An den vorläufigen Endstationen der Flucht platzen die Lager aus allen Nähten.

Aber wer erwarten würde, dass der hauptverantwortliche Lokalpolitiker dieses Thema ähnlich wie in Traiskirchen zu populistischen Zwecken missbraucht, hat sich zum Glück geschnitten: In einem sehr tollen Interview spricht der Bürgermeister von Lampedusa, Bernardino de Rubeis, offen aus, was viele leider immer noch nicht wahrhaben wollen:

„Das sind keine Bestien, das sind Menschen, die ihr Land verlassen haben, um eine bessere Zukunft zu suchen, weil dort, wo sie herkommen, Krieg, Hunger und Verzweiflung herrschen.“ Zudem verspricht er trotz der zugespitzten Situation, dass Lampedusa die Flüchtlinge weiterhin aufnehmen wird.

Stimmen der Menschlichkeit wie seine sind leider selten geworden, aber es gibt sie noch! Und es ist beruhigend zu wissen, dass dort, wo diese verzweifelten Menschen landen, jemand wie er die Verantwortung trägt.