Erst kürzlich las ich ein Posting auf derStandard.at, in dem sich der User Sixela Sorgen machte, weil der deutsche Spieler Lukas Podolski nach seinen Toren gegen sein Geburtsland Polen nicht in tosenden Jubel ausbrach:

„Das ist ein Phänomen, das mir nicht sehr gefällt. die Einwanderer nach Deutschland und Österreich, auch wenn sie Jahrzehnte hier sind und die Staatsbürgerschaft besitzen, fühlen sich nach wie vor dem Herkunftsland stärker verbunden. Bei den Fans ist das noch stärker als bei den Spielern zu beobachten. Warum ist das so?“

Die Foren sind voll von Beiträgen wie diesen, in denen über den angeblich mangelnden Nationalstolz von manchen eingewanderten Spielern diskutiert wird. Dabei beweisen allein schon ihre Leistungen, wie anachronistisch die ganze Diskussion eigentlich ist. Letztlich aber ist sie auch entlarvend, denn sie zeigt, dass es MigrantInnen einfach als Problem gesehen werden, auch wenn sie noch so gute Leistungen erbringen.

In diesem Sinne bin ich vielleicht auch ein Problem: Zwar bin ich von der Staatsbürgerschaft her Österreicherin, fühle mich aber meinem Geburtsland Deutschland weiterhin sehr verbunden und halte nicht zuletzt deshalb zur deutschen Mannschaft. Aber es soll schließlich auch Österreicher geben, die zu ganz anderen Mannschaften halten, auch wenn sie dort nie gelebt haben und „echte“ Österreicher sind – was auch immer das genau sein soll….

PS: Ein interessanter Artikel zu die Herkunftsregion von Lukas Podolski in der Süddeutschen Zeitung.

PPS: Als ZARA-Pressesprecherin habe ich dazu bei derStandard.at eine Fremde Feder geschrieben. ZARA-Pressesprecherin.