Es erstaunt mich immer mehr, dass es anscheinend vielen Menschen nicht gelingt zwischen einer Person und ihren politischen Auffassungen zu differenzieren. Als ob jemand, der für fürchterliche politische Positionen steht, auch eine fürchterliche Person sein müsste. Und als wären die Positionen weniger kritikwürdig, nur weil der Mensch vielleicht eine sympathische Person war.
Zweifellos war Jörg Haider ein Mensch, der andere begeistern konnte, und zwar nicht nur auf der Bühne, sondern auch im persönlichen Umgang – oder vielleicht gerade deshalb? Ich muss hier an ein Gespräch mit einem Kärntner Bekannten denken, das wir vor vielen Jahren hatten und in dem er mir begeistert erzählte, dass Haider ihm sofort das Du-Wort angeboten hat.
Das ist was: Per Du mit einem Politiker, und zwar nicht mit dem Bürgermeister oder einem Gemeinderat, sondern mit dem Landeshauptmann selbst… Gut, jener Bekannte war auch inhaltlich auf Seiten Haiders. Problematischer finde ich es, wenn nun auch KritikerInnen die Kurve nicht mehr kratzen.
So ging es meinem Vater, der so von H. Scheibner berichtete, wie nett dieser Mensch eigentlich ist. (Hier gibt es aber kein politisches Naheverhältnis)
Das ist sicherlich das größte Problem Person von Politik zu trennen.