Nach den schrecklichen Ereignissen in Mügeln diskutiert man in Deutschland nun wieder über ein Verbot der NPD. Ein schwieriges und riskantes Unterfangen, schließlich ging der letzte Versuch ordentlich in die Hose. Zugleich aber ist es ein fast hilfloser Versuch, dem Problem zu begegnen. Hilflos deshalb, weil kaum davon auszugehen ist, dass damit Ereignisse wie die Menschenjagd in Mügeln wirklich verhindert werden können.

Klar, eine Partei wie die NPD ist unerträglich, und schon gar ist es unerträglich, dass sie mit ihren Parolen auch noch in Landesparlamente gewählt werden und ihre Hasstiraden auch noch als Landtagsabgeordnete loslassen können. Natürlich spricht wenig gegen ein Verbot der National“demokraten“. Ein Bericht in der Welt am Sonntag aber zeigt deutlich, wie akzeptiert dieses Gedankengut anscheinend mancherorts ist.

In dem Bericht nämlich wird unter anderem ein Geschäft beschrieben, in dem Tonträger wie „Sturm 18. Unbelehrbar“ ebenso gekauft werden können wie Fußballtrikots mit einer 18 aufgedruckt. Erschreckender Weise soll es in allen größeren Städten Mecklenburg Vorpommerns solche Geschäfte geben. Erstens frage ich mich, ob dies nicht den Tatbestand der Wiederbetätigung erfüllt. Zweitens zweifle ich daran, dass ein NPD-Verbot das richtige Instrument ist, um gegen Dinge wie diese vorzugehen. Auch die nun einmal mehr verkündeten „Bündnisse gegen Rassismus“ sind zwar wichtige Symbole, um dem Phänomen aber wirklich begegnen zu können, wird man wohl noch länger über Maßnahmen nachdenken müssen.