Leider habe ich es selbst bislang noch nicht nach Istanbul geschafft, aber das wird wohl nicht mehr lange dauern. Als Krimifan nähere ich mich Städten, die mich interessieren, eben über Krimis. Zuletzt habe ich „Mord am Bosporus“ von der deutsch-türkischen Autorin Hülya Özkan gelesen.

Die Beschreibung des Kommissars klang sehr fein: „Özakin ist ein sympathischer, melancholischer, gutmütiger und hochintelligenter Mann mittleren Alters. Er und sein fünfunddreißigjähriger Assistent Mustafa können trotz ständigen Kampfes gegen das Dickicht der Bürokratie und die teils mafiösen Strukturen der Polizei und Behörden die meisten Mordfälle in Istanbul aufklären. Wenn Özakin nicht Mörder jagt, kocht er leidenschaftlich gern, was auch dem geneigten Leser zugute kommt: Der Roman enthält etliche sehr leckere und inspirierende Kochszenen.“

Leider aber hielt die Beschreibung so ganz nicht, was sie versprach. Zwar schreibt Özkan sehr schön und auch ihre Ideen sind ganz nett. Leider aber hat mich das Buch trotzdem nicht überzeugt.

Sehr nett fand ich anfangs die Idee, in einen Krimi quasi ein Kochbuch zuverpacken. Beim ersten Mal fand ich es noch witzig zu lesen, wie der Herr Kommissar da so seine Speisen zubereitet. Beim zweiten Mal aber war ich schon eher gelangweilt und beim dritten Mal hatte ich dann davon die Schnauze voll. Hätte Özkan die Rezepte hinten angehängt, ich wäre begeistert gewesen. Aber wenn ich einen Krimi lese, will ich einen Krimi lesen und kein Kochbuch!
Leider aber ist das nicht mein einziges Problem mit dem Buch. Ebenso nervte mich die Nebenhandlung, die wohl dazu dienen soll, die Motive der Mörderin besser verständlich zu machen. Zwar ist sie ganz interessant, denn hier verarbeitet sie das Thema „zwischen den Welten“, indem sie eine Frau beschreibt, die in Deutschland gelebt hat und nun wieder in Istanbul ist. Mich aber hat es einfach nicht überzeugt und ich war wirklich froh, als ich das Buch endlich durch hatte.