Wieder zurück in Paris, wieder in jener Gegend, in der ich so gerne bin: In Belleville, im 20e. Hier war ich schon im November in dem schnuckeligen kleinen Hôtel l´Ermitage. Es ist für Paris recht günstig, vor allem aber ist es sauber und wird von einer sehr, sehr netten tunesischen Familie betrieben.

Wie es der Zufall so will, liegt es noch dazu in jener Straße, in der ich so gerne eine Wohnung gehabt hätte. Sous les toits de Paris und gleich neben einem befreundeten Paar, Marie-Estelle und Alban. Aber leider wurde daraus nichts, umso netter fand ich es, nun gleich um die Ecke im Hotel zu wohnen.

Es ist eine Gegend, die ich ausgesprochen sympathisch finde. Einst war Belleville-Ménilmontant sehr proletarisch geprägt, dann wurde es zu einem Melting-Pot, wegen der günstigen Preise siedelten sich die „neuen ProletarierInnen“ an: AraberInnen, Schwarze und AsiatInnen. Neuerdings wird es von den Bobos entdeckt: „&#199a monte“, erklärte mir Barbesitzer Abraham von der „Bar l´Ermitage“, sie wandern herauf. Schließlich liegt das Viertel auf dem Berg und Boboland war bislang das Viertel am Fuße des Berges mit der rue Oberkampf quasi als Hauptschlagader.

Ja, und genau dahin begab ich mich, und zwar gleich in den Klassiker, das Café Charbon. Für mich ein vertrautes Terrain, denn gleich um die Ecke habe ich gewohnt, als ich 2001 in Paris war. Wie damals konnte ich auf der Terrasse sitzen und die Sonne genießen – und einmal tief durchatmen: Ich bin wieder da. Seufz, bin ich glücklich! :-) .