Schon als ich die Ankündigung im ORF gesehen hatte, wurde mir irgendwie schummrig: In der Sendung „Wie bitte?“ wurde ein „heißer“ Bericht über die Gay Cops Austria angekündigt. Dass Homosexualität nicht thematisiert werden kann, ohne dass sofort Anspielungen auf Sex gemacht werden, ist echt mühsam.

Wie oft habe ich schon gehört: „Pfui, Homosexualität, ist ja eklig!“ Wer würde schon bei Heterosexuellen darüber nachdenken, welche Sexpraktiken sie vorziehen? Niemand, denn Heterosexuelle sind ja normal, haben viele andere Identitäten und werden nicht nur auf ihre Sexualität reduziert. Homosexuelle hingegen scheinen den ganzen Tag nur Sex zu haben.

Na ja, aber weil ich nicht schon schimpfen wollte, ohne den Beitrag gesehen zu haben, habe ich mir heute ausnahmsweise mal wieder diese Sendung ansehen. Der Bericht an sich war schwer ok, leider mit einigen Ausnahmen: Leider erschloss sich mir der Grund nicht, warum als Bilder zwischendurch Schaufensterpuppen zu zeigen, die anscheinend in einem Sexclub ausgestellt waren. Genauso wenig kann ich verstehen, wozu man als Musik YMC verwenden muss, nachdem zuvor ein Polizist anmerkt, wie sehr es ihn nervt, wenn Schwule immer auf das „tuntige Gehabe“ reduziert werden.

Als dann der Inhalt des nächsten Beitrags angekündigt wurde, nämlich Pornos, ronnen bei mir schon ganze Sturzbäche aus dem Fass. Ok, mag sein, dass diese Themenauswahl keine Absicht war. Aber kann man nicht zumindest zuhören, was die InterviewpartnerInnen erzählen und darauf zumindest ein ganz kleines bisschen Rücksicht nehmen?