Heute hatten wir im Büro eine Debatte über Sinn und Unsinn der Berichterstattung und das Großereignis des Wochenendes: Der Hochzeit von Tom Cruise und Katie Holmes.

Ein Kollege ist in diesen Fragen ein Purist nach dem Motto „Wer braucht die Promi-Berichterstattung?“ Zwar bin ich hier anderer Meinung, nicht aber bei einer anderen Kritik, die er anbrachte, nämlich dass Scientology als stinknormale Kirche behandelt werde, während es eine gefährliche Sekte ist. Genau das hat auch mich bei der ganzen Geschichte gestört. Schön, dass die Beckhams mit dem Paar befreundet sind. Dass es aber von der ZDF-Sendung „Leute Heute“ völlig unreflektiert übernommen wird, dass auch Victoria Beckham nun den Beitritt überlege, ist mehr als problematisch. Denn Scientology ist nun einmal eine Sekte, die gefährlich ist. Und sie wird auch nicht harmloser, nur weil ein Promi wie Tom Cruise Mitglied ist. Ganz im Gegenteil, hier zeigt sich, wie sehr chronikale Meldungen auch politische Relevanz haben.

Denn natürlich ist es eine politische Aussage, wenn ein potentielles Vorbild für junge Menschen einer Sekte angehört, ja gar andere Promis animiert, ihr beizutreten. Denn was kann schon dabei sein, wenn Tom Cruise und vielleicht auch bald die Beckhams dort Mitglied sind? Promi sein schützt vor Dummheit nicht. Aber Aufklärung kann schützen, und diese ist bei der ganzen Berichterstattung zu dem Thema leider auf der Strecke geblieben.