Der Wechsel von Tochni nach Limassol war irgendwie heftig: Erst in einem hübschen Landhaus abseits jeglicher Hektik, dann in einem Hotel an der touristischen Strandpromenade von Limassol, die nicht umsonst „The Wall“ genannt wird. Zwar hatten wir einen Blick aufs Meer, doch die Autobahn oberhalb verhinderte irgendwie, dass wir das so richtig genießen konnten. Aber statt Trübsal zu blasen machten wir uns auf in die Altstadt von Limassol, die sehr hübsch sein soll, wie ich gelesen und gehört hatte.

Bloß wie finden, wenn nirgendwo was angeschrieben ist, die Verfasser des Reiseführers die Stadt anscheinend gar nicht mochten und nicht mal nen Plan dabei hatten und die Markthallen, wo sich alles abspielen soll, nicht mal im Plan der Tourismusorganisation eingezeichnet sind?

Daher waren wir erst geradezu fassungslos, wie hässlich die Stadt wirkte, hatte doch zuletzt ein Bewohner von Limassol geschwärmt, wie toll gerade das Nachtleben ist. Bloß wo? Also spazierten wir eher ziellos durch die Gegend, bis wir dann endlich tatsächlich ein – recht hippes – Lokal fanden, in dem sich einige junge Menschen trafen.

Schließlich und endlich dann fanden wir auch die Markthallen, wo es tatsächlich sehr nett ist. Zudem scheinen sie genau da zu liegen, wo das frühere türkische Viertel von Limassol beginnt. Vor der Teilung Zyperns nämlich lebte hier eine recht große türkisch-zypriotische Community, von den über 50.000 EinwohnerInnen, die Limassol Anfang der 70er Jahre hatte, waren immerhin 7.000 türkische ZypriotInnen.

In der Ankara Caddesi – Ankara-Straße:

Ein verfallenes Haus neben der Moschee, das vermutlich früher von türkischen ZypriotInnen bewohnt wurde. Davon gibt es in dieser Gegend jede Menge.

Die Moschee ist immer noch in Betrieb:

Und wie es sich für Zypern gehört, ist eine orthodoxe Kirche selten weit.

Genauso wenig einer jener Öfen.