Außenminister Spindelegger will einen „Rückstau“ von 1000 Asylanträgen von NigerianerInnen abbauen. Ein Abkommen mit dem westafrikanischen Land soll dabei helfen. Reportage: Sonja Fercher, Hanna Silbermayr. Erschienen in: Mo – Magazin für Menschenrechte

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„Sehen Sie“, sagt Urieme Iwagwu*, und holt einen Fotoapparat aus der Tasche. Er hat ihn extra zum Interviewtermin mitgebracht. Er zeigt Fotos, auf denen er am Klavier sitzt und musiziert. Um ihn herum andere Menschen, Urieme wirkt glücklich. Die Aufnahmen stammen aus der Kirche einer niederösterreichischen Stadt, in der der Mann aus Nigeria inzwischen eine neue Heimat gefunden hat. Seit drei Jahren ist der Mittdreißiger nun in Österreich und wartet auf einen neuerlichen Entscheid in seinem Asylverfahren. Die ersten Anträge wurden abgelehnt, was aus seinem letzten wurde, das weiß er immer noch nicht. Ein Jahr ist es her, dass er von den Behörden zuletzt gehört hat. Seither lebt er in Ungewissheit.

Anfang Juni reiste Außenminister Michael Spindelegger mit einer Delegation in das westafrikanische Land. Es war das erste Mal in der Geschichte der österreichisch-nigerianischen Beziehungen, dass ein österreichischer Spitzenpolitiker Nigeria einen Staatsbesuch abstattete. Mit im Gepäck hatte er neben wirtschaftlichen Anliegen auch ein Papier, das in der nigerianischen Community in Österreich für Unruhe sorgt: ein Rückführungsabkommen.

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