Nach der Ernüchterung über das magere Ergebnis ihrer Kandidatin Eva Joly bei der Präsidentschaftswahl im Mai (2,3 Prozent) hatten die Grünen am Sonntag dann doch noch Grund zum Jubeln: 18 Grüne ziehen in die Nationalversammlung ein, sie stellen damit so viele Abgeordnete wie noch nie. In der auslaufenden Legislaturperiode waren gerade einmal drei Grüne Abgeordnete vertreten. Weitere Premiere: Zum ersten Mal können sie eine parlamentarische Fraktion bilden.
„Es ist ein großer und schöner Tag in der Geschichte der Grünen“, freute sich Parteichefin Cécile Duflot am Wahlabend. Der Präsident der Grünen Fraktion im Senat, Jean Vincent Placé ergänzte: „Wir sind die drittstärkste politische Kraft im Parlament.“
Zu verdanken haben die Grünen diesen Wahlerfolg zum Teil einem Bündnis, das sie vor der Wahl mit dem PS eingegangen sind: Dieses sorgte nicht nur für mehr Abgeordnete, sondern auch dafür, dass die beiden Grünen MinisterInnen Cécile Duflot (zuständig für die „territoriale Gleichheit“ und Wohnen) und Pascal Canfin (zuständig für Entwicklungspolitik) im Amt bleiben. Damit sind die Grünen so stark wie noch nie: Sie stellen 11 SenatorInnen, 15 Abgeordnete im EU-Parlament, haben in den Départements 54 VertreterInnen und stellen 57 BürgermeisterInnen.
Doch so stark sie sind: Die SozialistInnen sind auf sie nicht angewiesen. Die Grünen bleiben zwar in der Regierung, doch es wird für sie wohl eine schwierige Herausforderung werden, Einfluss in der vom PS geführten Regierung auszuüben.
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