Neben der TV-Debatte genoss ich es, wieder einmal in einem so internationalen Umfeld zu sein, mal Englisch, mal Französisch, mal Tschechisch, mal Türkisch zu hören. Das Europäische Parlament ist definitiv ein Ort, an dem ich gerne arbeiten würde, am liebsten natürlich als Korrespondentin ;-) .

Allein schon die Debatten im Plenarsaal waren ein Erlebnis, auch wenn diese vermutlich nicht immer so interessant sind, wie wenn zum Beispiel Serbien Thema ist. Dennoch, ich mag das. Ebenso liebe ich das Umfeld im Presseraum, wenn an einem Platz die MitarbeiterInnen von BBC-Radio die von der EU-Kommission vorgestellte Blue Card zu interpretieren versuchen, wenn an anderer Stelle ein spanisches Radio einen Beitrag abliefert und dann wieder luxemburgische Print-JournalistInnen plaudern, da sie offenbar ihre Arbeit bereits erledigt haben. Ja, und mittendrin ich ;-) .

Leider klappte mein geplantes Interview mit dem zypriotischen Abgeordneten Ioannis Kasoulides nicht, denn zwar hatte mir der Mitarbeiter einen Termin genannt, nicht aber einen Ort, und im Büro war leider auch niemand zu erreichen. Ich gebe zu, ich war schon recht sauer! Immerhin ist Kasoulides einer der Kandidaten für die Präsidentschaftswahl im Februar, außerdem gehört er der konservativen DISY an, von denen ich bislang noch niemanden zu einem Interview hatte. Aber gut, ich habe getan, was ich konnte, vermutlich war er wegen der Debatte über den Türkei-Bericht zu sehr im Stress.

Dafür aber habe ich mir eine ausgesprochen spannende Pressekonferenz der italienischen Abgeordneten Roberta Angelilli zur Lage von minderjährigen Roma in Europa. Außerdem hatte ich ein sehr interessantes Interview mit dem slowenischen Abgeordneten Jelko Kacin, der Berichterstatter des Europäischen Parlaments für Serbien ist. Ein insgesamt sehr gelungener Straßburg-Aufenthalt, finde ich.