Als Symbol der Langsamkeit wird die Schnecke oft zu selbiger gemacht. Dabei ist das reduzierte Tempo ein biologischer Vorteil. Erschienen in: Die Furche, 3.7.2013)
Das „Schneckentempo“ ist international: Genau wie im Deutschen ist die Schnecke auch in anderen Sprachen der Inbegriff der Langsamkeit. Auf Englisch gibt es die „Snail-Mail“ und auf Bosnisch, Kroatisch und Serbische bewegt man sich im Schneckenschritt („puzevim korakom“). Auch in Frankreich geht man langsam „comme un escargot“, also wie eine Schnecke. Als Langsamkeits-Symbol hat sich auch die Slow Food-Bewegung das Weichtier zum Logo gemacht. Doch obwohl das Schneckentempo ein geflügeltes Wort ist: Naturwissenschaftliche Fachliteratur zu diesem Thema ist spärlich, wie Anita Eschner selbst überrascht feststellt. Die Wissenschaftlerin arbeitet in der Mollusken-Sammlung des Naturhistorischen Museums und ergänzt augenzwinkernd: „Es ist natürlich mühsam, eine Schnecke zu beobachten.“ Allerdings hält sie fest, dass die Schnecke in unseren Breiten definitiv zu den langsamsten Tieren zählt.
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