So langsam beginne ich die Dinge, die so seit der Wahl passiert sind, zu verdauen. So zum Beispiel die Tatsache, dass sich Heide Schmidt nun endgültig aus der Politik zurückgezogen hat.

„Ich sehe keinen Grund mehr weiterzukämpfen. Das Projekt ist abgeschlossen“, sagte Schmidt dem STANDARD. Der Wählerwille habe gezeigt, „dass eine liberale Partei in diesem Land anscheinend nicht erwünscht ist“. Aber was haben sie eigentlich erwartet?

Immerhin hatten die Liberalen nur einen kurzen Wahlkampf zur Verfügung, um sich zu positionieren – und vor allem um wieder bekannt zu werden. Da die Liberalen noch dazu keinen oder nur kaum Raum im ORF bekamen, waren die Bedingungen umso schwerer.

Nun sind 2,1 Prozent ein sehr bescheidenes Ergebnis, aber Wahlerfolge werden einem nun einmal nicht geschenkt, sondern sie bedeuten viel Arbeit und vor allem ein nachhaltigeres Engagement. Ja, Liberale haben es schwer in Österreich. Aber das ist keine neue Erkenntnis, insofern ist es enttäuschen, dass Heide Schmidt so schnell das Handtuch geworfen haben.

Als sie antrat, begründete sie ihren Schritt damit, dass viele Menschen von der Politik „abgestoßen, ja auch angewidert“ seien. Das LIF wolle zeigen, dass es sich nicht abwendet, sondern Verantwortung übernimmt. Angesichts des Wahlergebnisses wäre dies dringender nötig gewesen denn je.