Als ich gestern spätabends so durch die Kanäle zappte und bei Pulse-TV landete, glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen: Stand doch da tatsächlich, dass „Österreich“ ein Interview mit dem Bankräuber gemacht hat. Und zwar nicht danach, das gehört ja inzwischen schon zum normalen Repertoire am Boulevard, nein: WÄHREND er in der Bank war. Wenig später konnte man es dann auch hören.

Es ist schlichtweg nicht zu fassen: Während die Geiseln in der Bank zittern, ob sie aus ihrer Gefangenschaft unbeschadet entkommen können, die Polizei draußen alles daran setzt, dass dies auch so passiert, fällt der neuen Tageszeitung nichts besseres ein, als daraus auch noch Kapital zu schlagen.

In Wahrheit kann man dazu nichts auch nur irgendwie vernünftiges schreiben außer, das einzige was man tun kann: Diese Zeitung boykottieren. Was mir nicht gerade schwer fällt, denn bislang habe ich nur die erste Ausgabe aus Neugier gekauft. Schade drum, denn eigentlich könnte Österreich (und zwar das Land, nicht die Zeitung mit diesem verblödeten Namen) eine Boulevardzeitung sehr gut vertragen, die nicht mit der Meinungsmache gegen Ausländer punktet. Mit dieser Aktion aber ist das Blatt einfacht nicht einmal mehr der Rede wert.

PS: Von einer anderen Dummheit, die irgendwie das Bild abrundet, berichtet Gerlinde