Bei dem schönen Wetter heute hatte doch glatt der Volksgartenpavillon offen. Also schwang ich mich von meinem Radl und gönnte mir in der Sonne noch einen Apfelsaft gespritzt. Hach, war das schön! :-)

Aber die dunklen Wolken näherten sich und so brach ich wieder auf gen Heimat. Die paar Meter vom Eingang vom Pavillon bis zum Radweg auf die Straße runter fahren, wo es zwar vom Eingang weg eine Rampe gibt, aber nicht am Ende der Straße. Nach zwei Patschen wollte ich das meinen neuen Reifen nicht antun, und rollte also am Gehsteig entlang, schlängelte mich vorsichtig durch eine Gruppe asiatischer Touristen, als mir eine ältere Dame mit Hund entgegen kam.

Schon auf die Versuche der Touristen, den Hund zu streicheln, reagierte sie alles andere als begeistert (sie riß ihn mit der Leine einfach weg…), als sie mich dann erblickte, war es aus mit Eitel, Wonne, Sonnenschein – dabei hatte ich mich so bemüht, bereit zum Absteigen zu sein, sollte es zu eng werden und ich schwöre: Die Dame hatte genug Platz. Denn eigentlich tut man das nicht, ich weiß eh. Daher bin ich eh mehr als vorsichtig, wenn ich mich mal für ein paar Meter nicht dran halte. Aber da hatte sie ihr goldenes Wienerherz schon ausgepackt:

„Wos miassns do mim radl voan, Blade, deppate!“

Ich hätte ja viel im Kopf gehabt, das ich hätte sagen wollen, zum Beispiel: „Damit sie was zum Schimpfen haben.“ Aber wie das so ist, fällt einem im Ernstfall nix gscheites ein. Denn dass sie sich aufregt, ok, darüber brauch ich mich nicht zu wundern. Aber das?

Bloß war ich damit noch nicht aus dem Schneider, ich war dermaßen perplex über diese Verbalinjurien, die da am sonnigen Freitagnachmittag nach Dienstschluss auf mich einprasselten, dass ich nur grinsen konnte. Bloß hatte ich da nicht mit dem anderen goldenen Wienerherz gerechnet, das vor mir herging, sich umdrehte und dem mein Grinsen gar nicht gefiel:

„Wos grinsns so deppat? Deppate! Angschissane! Soll i eana onzagn?“

Tja, bevor es zum Handgemenge kommen konnte, war der Weg auch schon breiter geworden und ich konnte ohne weitere Beschimpfungen an ihm und der verständnislos schauenden Touristengruppe vorbeiradeln – um mir dann den Radweg am Ring mit den Fußgängern zu teilen. Aber ich bin da nicht so, denn mit den Ringradwegen ist es nun mal so eine Sache, ob als Fußgänger oder als Radfahrer: Wie man´s macht, ists falsch. :-)