Ich gebe es ja zu, ich bin eine ziemliche Schuhfetischistin. Zwar nicht so wie meine von der Sigi zärtlich „Bauchträgerin“ genannte Freundin Dagmar, die zu schlagen bei Schuhen eine ordentliche Herausforderung wäre. Aber dennoch, auch ich hab es schon auf einige Paar Schuhe gebracht. Allein von meinem Aufenthalt im Schuh-Wunderland Spanien habe ich vier Paar mitgebracht – aber wer kann schon widerstehen, wenn es schon „secundas rebajas“, also schon den Abverkauf vom Abverkauf gibt :-) ?

Mit den beiden teile ich aber noch eine andere Leidenschaft: Büchersammeln. War Spanien für mich die Schuhfalle, so war London die der Bücher, insgesamt habe ich glaube ich acht heimgeschleppt. Sind ja auch so billig, 6 Pfund 99, meine Güte. Hmmm, wie viel sind das noch mal in Euro? Egal ;-) Aber dann noch drei zum Preis von drei? Da musste ich einfach zuschlagen…

Das Praktische bei Schuhen ist, dass man sie nur anziehen muss. Bücher hingegen muss man lesen, und das dauert manchmal einfach länger. Und so kam ich erst jetzt dazu, ein weiteres Mitbringsel aus London zu lesen: „Blue Shoes and Happiness“ von Alexander McCall Smith.

Es ist ein Krimi, der in Botswana spielt, was allein schon meine Neugier geweckt hat. Noch dazu aber sind die Hauptdarstellerinnen zwei Frauen von der NO1. Ladies´ Detective Agency, Mma. Ramotswe (Chefin) und Mma. Makutsi. Zwar fand ich es etwas seltsam, dass die Geschichte von nem Mann geschrieben wurde, und noch dazu von einem Schotten – aber na ja: Erst lesen, dann urteilen.

Für eine begeisterte Krimileserin wie mich war das Buch anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig, einen Krimi im herkömmlichen Sinn darf man sich nicht erwarten. Aber es zahlt sich durchaus aus, sich auf die größeren und kleineren Abenteuer der beiden Frauen, ihrer KlientInnen und den Männern, die den beiden Detektivinnen zuarbeiten, einzulassen. Sehr nett beschrieben sind auch die Geschlechtermissverständnisse, die es nun einmal auch dort gibt.

Den Inhalt zusammenzufassen ist nahezu unmöglich, da es gleich mehrere Geschichten gibt, mit denen sich Mma. Ramotswe beschäftigen muss. Nur so viel: Die Geschichte ist sehr liebevoll geschrieben, eine richtig feine Sommerlektüre.