Endlich habe ich es geschafft, mir „Der Uhrmacher von St. Paul“ anzusehen, den ich mir vor einiger Zeit gekauft habe. Ein toller Film mit dem großartigen Schauspieler Philippe Noiret in der Hauptrolle. Irgendwie verwunderlich, dass er in der Serie französischer Kriminalfilme der Süddeutschen Zeitung eingereiht wurde.
Im Vordergrund steht nämlich weniger der Krimi, sondern vielmehr die Person Michel Descombes, gespielt von Noiret. Nachdem dieser erfährt, dass sein Sohn einen Mord begangen hat, ja ihn jetzt noch nicht einmal sehen möchte, nimmt ein Drama seinen Lauf. Descombes stellt sich selbst massiv infrage und versucht Ursachen für die offensichtliche Entfremdung von seinem Sohn zu finden (er hatte ihm noch nicht einmal seine Freundin vorgestellt, die auch an dem Mord beteiligt gewesen sein soll).
Beachtlich dabei ist, wie sehr Descombes mit sich selbst ins Gericht geht und das Handeln seines Sohnes hunderprozentig akzeptiert, so wenig er es auch verstehen kann. Dass er sich am am Ende gar vor Gericht offen mit ihm solidarisiert, ist dabei nur eine logische Folge, wenn auch deshalb nicht weniger berührend.
Kurz: Ein sehr empfehlenswerter Film über ein Vater-Sohn-Verhältnis, in den im Hintergrund auch eine Kritik an den sozialen Verhältnissen im Frankreich der damaligen zeit eingewoben ist.
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