Giovanni di Lorenzo hat in der aktuellen „Zeit“ einen sehr guten Leitartikel geschrieben:

„Koch und seine Kellner“

Vor allem in einem gebe ich ihm recht: Indem man dem Populismus mit Aufschreien entgegentritt, heizt man die Debatte nur noch weiter auf. Ein klares Bekenntnis ist wichtig, viel wichtiger aber sind Argumente, die den Populisten entlarven:

Wie man das machen kann, führte der Fernsehjournalist Frank Plasberg vor. Er konfrontierte Koch einfach mit den Ergebnissen einer gründlichen Recherche: Demnach dauerte es 2006 in keinem deutschen Bundesland länger als in Hessen, einen jugendlichen Delinquenten seiner Strafe zuzuführen, und zwar sowohl nach kleineren Vergehen als auch nach schweren Verbrechen.

Da wurde Koch ungewohnt kleinlaut. Zudem rechneten hessische Jugendrichter und die Gewerkschaft der Polizei vor, wie unter der Herrschaft der CDU Hunderte von Stellen eingespart wurden, die zur Strafverfolgung dringend benötigt würden. Und das Hessische Landeskriminalamt legte eine Statistik vor, wonach die Gewaltkriminalität in Kochs Regierungszeit überdurchschnittlich stark gestiegen ist.

Interessante Artikel zu dem Thema bezogen auf Österreich hatte am Wochenende auch „Die Presse“:

Jugend: Kommt jetzt die „neue Härte“?

Von Haft bis Hütten-Ferien

„Strafvollzug: USA gehen von Erziehungslagern ab“