Ein anderer Grund für meine schreiberische Abwesenheit waren die neuerlichen Ereignisse in der Pariser Banlieue. Wahnsinn, was da wieder einmal abging. Vor allem aber war es erschreckend, welche Agression diese Unruhen dieses Mal erreicht haben, denn bei allem Verständnis für die ausgesprochen deprimierende Situation in den französischen Vorstädten, dass mit scharfer Munition auf PolizistInnen geschossen wurde, ist nun wirklich durch nichts zu rechtfertigten.
Für mich aber war es wieder einmal Gelegenheit, etwas zum Thema Frankreich zu machen. Wie es der Zufall so wollte, hatte ich ohnehin etwas vorbereitet zu Frankreich, und so konnte ich gleich mit zwei Interviews rausgehen: Eines mit der deutschen Politikwissenschafterin Nikola Tietze über die Rolle des Islam bzw. der Religion in der französischen Debatte und eines mit der französischen Historikerin Marie-Claude Blanc-Chaléard über historische Entwicklungen in der Integrationsdebatte in Frankreich.
Schließlich und endlich machte ich noch ein aktuelles Interview mit dem französischen Soziologen Hugues Lagrange, der mir bereits vor zwei Jahren so ausführlich und kompetent Auskunft gegeben hat. Sehr interessant, wenn auch ziemlich frustrierend, denn viel hat sich nicht verändert.
in den banlieus ändert sich ja eh seit jahrzehnte nichts. kann mich erinnern, dass ich schon in der unterstufe des gymnasiums ein referat über die „ville nouvelles“ gehalten hab. eigentlich unfassbar, dass da seitdem niemand wirklich auf die entwicklung reagiert. und sarkozy tuts ja schon fast demonstrativ nicht.
die polizisten sind die armen schweine, die das schlucken müssen.
das mit den polizisten kannst du laut sagen. ein freund von mir ist einer und war in den vororten – kein spaß!!!
kennst du den film la haine (http://en.wikipedia.org/wiki/La_Haine)? der ist aus dem jahr 1995 und schon da war das thema kein neues…