Heute vor 60 Jahren wurde der Staat Israel ausgerufen, endlich hatten Jüdinnen und einen Staat, in dem sie nach Jahrhunderten der Verfolgung, die ihren schrecklichen Höhepunkt in der Shoah gefunden hat, sicher leben konnten. So zumindest war der Plan. Die Realität sah leider anders aus. Die Ausrufung des Staates wurde von Vertreibungen der dort lebenden AraberInnen begleitet und von den arabischen Staaten mit Krieg beantwortete.
Dass es Israel nach wie vor gibt, obwohl er von so vielen ihm feindlich gesinnten Staaten umringt ist, ist Grund zum Feiern. Allerdings werden die Feiern davon überschattet, dass es nach wie vor keinen palästinensischen Staat gibt.
Sehr differenzierte Berichte zum Jahrestag gibt es bei Courrier International: Warum das 60-jährige Bestehen Israels ein Grund zum Feiern ist, aber auch welche Gründe es zum Nachdenken gibt.
Aber so gerne man in anderen Ländern Israel kritisiert, so angebracht ist an einem Tag wie heute Selbstkritik: Weil Jüdinnen und Juden nach wie vor überall auf der Welt Antisemitismus ausgesetzt sind, der in manchen Ländern gar zur Folge hat, dass sie ihres Lebens nicht sicher sind – ja, nicht einmal in ihrem eigenen Land. Weil es genau deshalb nach wie vor einen Grund gibt, dass es einen jüdischen Staat gibt, liefern doch gerade jene, die das Existenzrecht Israels infrage stellen, dafür das wichtigste Argument.
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