Tag 2: Ausflug zu noch mehr Zitrusfrüchtehainen, und zwar nach Güzelyurt/Morphou. Auf dem Weg dorthin fährt man an den Ausläufern des Fünffinger-Gebirges vorbei (sehr gut zu sehen auf dieser Karte), die Gegend ist sehr eindrucksvoll.

Morphou selbst ist ein verschlafenes Kaff, in dem es nicht sehr viel zu sehen gibt. Sehr sehenswert ist aber die griechisch-orthodoxe Kirche Agios Mamas.

Um Agios Mamas gab es erst vor kurzem einen Streit zwischen Norden und Süden. Denn schon seit längerem bemühen sich beide Seiten um die Öffnung eines Grenzübergangs in Limnitis/Yesilirmak. Lösung gibt es nach wie vor nicht, stattdessen gab es im August einen neuen Konflikt, der den Auftakt der Verhandlungen überschattete: Türkischen Zyprioten wurde erlaubt, ihre Verwandten in der Enklave Kokkina/Erenköy zu besuchen. Keine Erlaubnis hingegen erhielten griechisch-zypriotische Pilger keine Erlaubnis, am 2. September an einer Messe in der Kirche teilzunehmen.

Hier noch einmal im Kleinformat – aus Streihhölzern gemacht vom Besitzer eines winzigen Kaffees gleich neben der Kirche, der mich sogleich auf einen Kaffee einlud. Zwar konnten wir uns kaum verständigen, denn er sprach nur gebrochen Englisch.

Aber immerhin lernte ich etwas dazu – das aber das Chaos noch größer macht: Güzelyurt ist der türkische Name für den Ort, Morphou der griechische, die Zyprioten aber nennen in „Omorphou“. Seufz, da soll sich noch einer auskennen ;-).

Von Morphou aus ging es weiter in Richtung jenem Grenzübergang zum griechisch-zypriotischen Gebiet, um deren Öffnung nach wie vor gerungen wird: Limnitis/Yeşirilmak. Bis dorthin habe ich es nicht geschafft, Endstation waren die Ausgrabungen in Soli. Von dort aus hat man einen schönen Blick auf die Bucht von Morphou.

Beeindruckend auch das gut erhaltene römische Theater.

 

 

Vom Theater aus kann man ein Relikt aus der Zeit des Kupferabbaus der im Norden im Jahr 1974 wegen der türkischen Besetzung eingestellt wurde: Ein Förderband der „Cyprus Mines Corporation“ am Fuße von Soli.

Irgendwie ist es schade, dass diese Ruinen nicht abgetragen werden, denn natürlich zerstören diese Förderbänder die Aussicht in der Bucht Morphou. Andererseits bekommt man solche Dinger nicht jeden Tag zu sehen, insofern wäre es auch wieder schad drum.